Wenn der Körper stoppt: Mein Weg zu Yoga und Meditation

Mentale Gesundheit - Boreout/Burnout, sie sind mit die häufigsten Ursachen für Krankschreibungen. Und ich weiss, wovon ich rede...

Elisabeth Lang

3/23/20252 min read

Yoga mit Alpakas
Yoga mit Alpakas

Yoga mit Alpakas / E Lang

Heute teile ich mit euch eine persönliche Geschichte.

Im Herbst 2023 trifft es mich plötzlich. Ich stehe morgens auf – wieder einmal nach einer schlechten Nacht. Wie so oft habe ich unruhig geschlafen, doch ich tue, was ich immer tue: Ich setze mich mit meinem Kaffee, meinem morgendlichen Lebenselixier, an den Laptop im Homeoffice. Doch als ich ihn hochfahre, passiert es. Meine Finger weigern sich, mich einzuwählen. Plötzlich breche ich in Tränen aus. Der Kaffee schmeckt bitter, sein Duft – sonst so wohltuend – ist kaum erträglich.

Ich verstehe nicht, was mit mir geschieht. Minuten zuvor schien doch alles noch in Ordnung. Ich bin doch stark, habe schon viele Krisen in meinem Leben gemeistert. Warum also jetzt? Mein Verstand klammert sich an eine einfache Erklärung: Es muss am Schlafmangel liegen! Ich hasse es, nicht ausgeschlafen zu sein.

Ich starte einen neuen Versuch, lese die ersten Mails – und mir wird regelrecht schlecht. Nicht, weil schlechte Nachrichten darinstehen, sondern weil ich sie einfach nicht lesen will. Erst recht nicht beantworten. Es ist ein Kampf: Vernunft gegen Gefühl. Und diesmal gewinnt das Gefühl.

Das lasse ich nicht einfach so stehen. Ich dusche, mache mich innerlich bereit und gehe zu meiner Ärztin. Ich erzähle ihr von meinen Schlafproblemen, versichere ihr aber, dass es mir eigentlich gut geht und ich keinen besonderen Stress habe. Doch sie glaubt mir nicht so recht. Sie hinterfragt meine Geschichte, dringt tiefer. Und schließlich stellt sie mir genau die Wahl, die ich unbedingt vermeiden wollte: Schlafmittel, Antidepressiva oder eine Krankschreibung. Ich bitte um Bedenkzeit und gehe nach Hause.

Nach zwei Stunden treffe ich meine Entscheidung: Krankschreibung. Zum ersten Mal erkenne ich, dass ich wirklich ein Problem habe. Und ich verstehe auch die Ursache. Aber ich weiß auch: in drei Monaten gehe ich in Rente. Ich werde diese Zeit überstehen.

Also probiere ich es mit Meditation und Yoga. Yoga? Das habe ich bislang als "Bodenturnen" abgetan. Meditation hingegen kenne ich schon, doch diesmal übe ich sie regelmäßig – jeden Tag. Die Gedanken in den Griff zu bekommen, klappt nicht sofort, aber es wird von Mal zu Mal besser. Und irgendwann schlafe ich wieder durch. Das Gedankenkarussell wird leiser.

Ich suche im Netz nach einem Ort, an dem Yoga für Anfängerinnen angeboten wird – und finde ihn. Als ich zum ersten Mal dort ankomme, betrete ich einen Raum, der mich augenblicklich zur Ruhe bringt. Rund gebaut, mit einer großen Glasfront, die den Blick auf den Aachener Wald freigibt. Die Stille und der Duft des Raums beruhigen mich sofort. Und das Beste: Schon nach der ersten Stunde spüre ich, wie Yoga mich nicht nur körperlich, sondern auch mental stärkt. Ich fühle mich besser als seit Langem.

Heute bin ich unendlich dankbar, dass ich diesen Weg gegangen bin. Er hat mich nachhaltig verändert. Yoga und Meditation sind ein wichtiger Baustein meiner Selbstfürsorge. Aber ich weiß auch: Hätte ich noch länger in meinem Job bleiben müssen, hätte ich eine Therapie gebraucht. Denn eines ist mir klar:

Yoga und Meditation sind kraftvolle Werkzeuge, die uns resilienter und stärker machen. Doch sie lösen keine tiefsitzenden Probleme – dafür braucht es therapeutische Unterstützung, auch ein Gesprächscoaching. Am besten, bevor man eines Morgens aufwacht und merkt, dass man plötzlich nicht mehr funktioniert!

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