Macht Yoga glücklich?

Kerstin Pinger

11/10/20253 min read

Yoga?! Ganz ehrlich. Als meine Freundin mich damals nach einer enttäuschenden Pilatesstunde fragte, ob ich mit ihr einmal zum Yoga gehen wolle, hatte ich von dieser Praxis bis dato noch nichts gehört. Doch ich war neugierig genug, ihrem Vorschlag zu folgen – und tauchte ein in ein für mich völlig neues Universum.

Meine erste Stunde war eine Ashtanga-Stunde – unfassbar anstrengend und zugleich unfassbar wohltuend.

Om Shanti Om – wenn Bewegung inneren Frieden gibt

Die Sanskrit-Wörter waren mir fremd und doch klangen sie in meinem Körper nach. Die Bewegungen fühlten sich vertraut an – schließlich war ich als Kind leiden-schaftliche Kunstturnerin. Mein Körper erinnerte sich.
Meine Glückshormone tanzten.

Ich dachte immer, dass ich mich schon viel bewege: Joggen, Fahrrad fahren, Spazierengehen, Pilates. Doch all das war nichts im Vergleich zum Yoga.

Was passiert hier eigentlich?

Alles und nichts. Alles, weil du deinen Körper einmal komplett mobilisierst, stärkst, dehnst und vor allem fühlst. Und dabei die Balance von Anspannung und Entspannung schaffst. Nichts, weil du dich immer wieder auf den einen Moment konzentrierst, den Moment, in dem Körper, Atem und Geist miteinander verschmelzen. Yoga schafft in der Bewegung Raum für Stille, Zufriedenheit, Annahme und Loslassen.

„Asana“ bedeutet eigentlich Sitz. Doch im Westen würde uns das reine Sitzen schnell überfordern – Unruhe und körperliche Spannungen würden uns davon abhalten. Deshalb überwiegt in der Praxis das Spiel mit dem Körper.

Das Gute dabei: Die Intensität bestimmst du. Deshalb ist niemand zu steif, zu alt, zu unbeweglich für Yoga. Denn die Praxis darf sich deinem Körper anpassen, nie umgekehrt.

Das Ego vergessen – die vielleicht schwerste Übung

Was uns auf unserem (Glücks-)Weg häufig im Weg steht, ist unser eigenes Ego. Und mit dem dürfen wir auf der Matte Frieden schließen. Leichter gesagt als getan? Ja, schließlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft, in der wir uns ständig vergleichen, bewerten und messen. Doch gerade hier zeigt Yoga echte Größe. Er erinnert dich unermüdlich daran, dass du so wie du bist einzigartig bist. Womit willst du dich also vergleichen. Du bist immer du. Bei der Praxis geht es nur um dich. Um dein Ankommen im eigenen Körper.

Ayurveda – die große Schwester

Bei mir führte der Weg über Yoga fließend hin zu Ayurveda. Denn Ayurveda geht noch tiefer. Er hilft uns zu verstehen, warum wir so sind, wie wir sind. Und wie wir uns durch die drei Säulen der Gesundheit – Ernährung, Bewegung, Schlaf – in unsere persönliche Balance bringen können.

Aus dem Moment heraus leben

Oft sind wir gedanklich in der Zukunft – oder hängen in der Vergangenheit fest. Die indischen Weisheitslehren holen uns immer wieder zurück – in den gegenwärtigen Moment.

Denn das, was war, können wir nicht mehr ändern, das, was kommt, haben wir selten in der Hand. Aber wir können den Moment genießen, den kann uns niemand nehmen. Und es ist auch dieser Moment, der aufzeigt, wie es uns wirklich geht. Lauschen, spüren und erkennen – dieser Dreiklang wirkt immer nach. Und öffnet das Tor zur Transformation.

Yoga ist der Beginn für Veränderung

So bei uns angekommen, angenommen und wertgeschätzt, kann etwas Neues entstehen. Yoga nährt unser inneres Licht, bringt es zum Leuchten, lässt es strahlen. Und manchmal reicht dafür schon eine einzige Yogastunde. Und ich kennen kaum jemand, der diese Stunde nicht mit einem Lächeln beendet.

Fazit

Yoga endet nicht auf der Matte. Yoga ist das Leben – das, was uns ausmacht, was wir lieben und wofür wir stehen. Mit jeder Yogastunde wächst das Bewusstsein dafür – und tief in unserem Inneren beginnen wir aufzublühen.

Yoga ist der Samen. Die Blüte bist du.

Zur Autorin und Buch:

Kerstin Pinger (www.likeyoga.de) ist Yogalehrerin, Ayurveda Coach und Thai Yoga Massage Therapeutin. Im Oktober 2025 ist ihr erstes Buch erschienen „wachgeküsst – Entdecke dich neu mit Yoga und Ayurveda“ – eine Hommage an die beiden Wissenschaften und als Impulsgeber zu verstehen, dein Leben nicht sich selbst zu überlassen, sondern mit Yoga und Ayurveda in die Selbstverantwortung zu gehen und somit in deine ureigene Kraft zu kommen.

Verlag: Books on Demand

ISBN: 978-3-695-10319-5

Preis: 18,99 €

Umfang: 226 Seiten